Zimmer Nummer 1

cf: OP-Saal

Ich kam langsam zu mir. Ein Arzt oder so stand neben mir. "Wo bin ich?", fragte ich und sah auf meinen Arm. Eine Wunde. Mein Bein tat weh und der Arm auch. Ganz toll! dachte ich mir und richtete mich auf. Der Arzt sagte, ich solle nicht aufstehen. Mit verschränkten Armen leiß ich mich ins Bett sinken. Die Halloween Party am Sonntag kann ich wohl vergessen! dachte ich wütend auf mich und auf die ganze Situation. Wieso kann ich nicht fliegen? Ich habe doch Flügel! dachte ich mir.

cf: Aufenthaltsraum Personal

Ich betrat das Zimmer der Absturzpatientin, die inzwischen wieder wach sein sollte.

"So, Ms Saldus, ich bin Dr. Keller und habe sie eben zusammengeflickt. Wie geht es Ihnen denn jetzt?", erkundigte ich mich.

"Wie solls mir denn schon gehen?", fragte ich rethorisch. "Sag an: Wann kann ich hier wieder raus?", wollte ich von Dr. Keller wissen. Meine schlechte Laune war nicht zu überhören. Ich will hier raus!!! Verdammte Sch***! Und die will wissen, wie's mir jetzt geht?!

Hey, ich will hier auch nur meinen Job machen, undankbares Mädchen! Wer ist denn hier aus dem zweiten Stock gefallen?, dachte ich genervt.

"Das kann ich dir sagen, sobald du mir bis ins kleinste Detail erzählt hast, wie es dir gerade geht, wo es dir wehtut und so weiter", beharrte ich auf meiner Frage. Allerdings war ich zu dem Schluss gekommen, dass sie sich zu jung benahm, um sie wie eine Erwachsene zu behandeln.

"Natürlich gehts mir beschissen!", meinte ich. "Mein Arm tut verdammt weh, mein Bein auch." Was will die von mir?! dachte ich mir und sah genervt meine Wunde am Arm an.

"Aber sonst nichts dramatisches?", fragte ich nach.
"Irgendwelche seltsamen Druckgefühle?"
Bei so einem Sturz bestand immer die Gefahr, das sie sich die inneren Organe beschädigt hatte, aber da wir hier im Krankenhaus kein CT hatten, konnte ich dass nicht so einfach überprüfen. Kleinstadtkrankenhaus eben... Kein Vergleich zu der Ausstattung der Army.

"Nein. Sonst gehts mir gut.", sagte ich. "Wann kann ich hier raus?!", fragte ich nochmal nach. Was nervt die so rum? ICH WILL HIER RAUS!!! dachte ich mir und sah Dr. Keller etwas böse an.

"Wenn du dich benimmst, in drei Tagen", erklärte ich.
Wenn nicht, dann noch eine ganze Weile länger...
"Den Gips brauchst ungefähr sechs Wochen, und weil du mit deinem Arm nicht auf Krücken laufen kannst, bekommst du erstmal einen Rollstuhl"
Das würde dieses ungeduldige Mädchen bestimmt in den Wahnsinn treiben.

"Was?! Ein Rollstuhl?! Sechs Wochen?!" Und ich darf erst in drei Tagen raus? Boa wie ätzend! dachte ich mir. Wütend funkelte ich Dr. Keller an.

"Nächstes Mal solltest du einfach die Tür nehmen, und nicht aus dem zweiten Stock purzeln", schlug ich vor und während sie sich noch aufregte griff ich einfach nach ihrem Arm, und ihr eine Infusion zu legen.
"Ich hoffe, du hast keine Angst vor Nadeln", sagte ich, nachdem sie schon am Tropf hing.
"Nicht rausreßen, sonst darfst du noch länger bleiben"

Ich spürte den kleinen Pieks kaum und sah Dr. Keller immernoch wütend an. Ich hasse es! Ich hasse, hasse, HASSE es einfach! Ich will hier raus! Sofort! dachte ich mir. "Man ey! Das ist doch Sch***...", fluchte ich leise vor mich hin.

"Sicher, ich finde es auch immer nervig, wenn meine Patienten sich nicht benehmen können", erwiderte ich erklärte dann:
"Mit dem Knopf da kannst du eine Schwester rufen, wenn du irgendwas brauchst - und nicht aufstehen.
Gute Nacht"

Damit verließ ich genervt meine Patientin, machte noch meine Runde bei einigen anderen Patienten und ging dann nach Hause.

tbc: Jennifer Kellers Haus

"Hm.", ich schloss meine Augen. Verdammt! Ich will keinen Rollstuhl!!! dachte ich und schlief schliesslich nach ein paar Minuten ein.